Als der Bundestag 1956 die allgemeine Niederlassungsfreiheit für Apotheken einführte, gründete Apotheker Hans Humpe, der seit Ende 1946 in Freienohl die Nikolaus-Apotheke leitete, in Neheim Mendenerstr.1 die Marien-Apotheke in einem alten Fachwerkhaus (Ecke Werlerstr.)
Das Haus Mendener Str. 2 (ehemals „Bettenhaus Meyer“) ging damals in den Besitz der Familie Humpe über, daher wurde die Apotheke im Herbst 1965 dorthin verlegt. Im gleichen Haus eröffnete auch das bekannte Radio- und Fernsehgeschäft König. (Heute Nähe Lidl auf dem ehemaligen Gelände Tappe u. Cosack). Zu der Zeit fuhr noch die Kleinbahn über die Friedrichstr. und der gesamte Durchgangsverkehr passierte die Kreuzung in Richtung „Umgehungsstraße“ am Fresekenhof.
Nach Beendigung ihres Studiums in Münster übernahmen der Sohn Klaus und seine Ehefrau Leoni die Marien-Apotheke. Sie modernisierten die Einrichtung und führten das neuartige Lochkartensystem für die Warenbewirtschaftung ein. In den ersten Jahren arbeitete Leoni Humpe regelmäßig als Apothekerin und widmete sich dann später mehr den Kindern und der Familie. Seniorchef Hans Humpe war in seiner Apotheke aber auch in den kommenden Jahren fast täglich präsent und kam kontinuierlich bis zu seinem 95. Lebensjahr immer mal zum „Reinschauen“ vorbei.
Im Sommer 1985 startete die lang diskutierte Stadtsanierung in Neheim mit dem Tunnelbau und dem Abriss der Häuser an der Mendenerstr. und am Neheimer Markt. Im Zuge dieser großen Stadtbaumaßnahme wurde das Haus Mendenerstr. 2 an die LEG verkauft. Während der Bauzeit, also von Sommer 1985 bis Oktober 1986 waren die Marien-Apotheke und Radio König in einem Pavillon / Container auf dem Neheimer Markt untergebracht.
Ende Oktober 1986 war es dann soweit, der Neubau am Neheimer Markt 5 war fertig gestellt und die Apotheke wurde an einem Wochenende mit allen verfügbaren Kräften an den neuen Standort verlegt. Etwa 1 Jahr später wurde das neue Parkhaus (heute TRILUX-Parkhaus) seiner Bestimmung übergeben.
Im August 2013 wurde die Marien-Apotheke umfangreich renoviert und modernisiert.
Aufgrund der Inbetriebnahme eines Kommissionierautomaten wurde das Arzneimittel-Handling wesentlich beschleunigt und optimiert. Dank fortschrittlicher Fördertechnik (Transportband und Liftsystem) war es möglich, den Automaten im Apothekenkeller zu platzieren; daher konnte im eigentlichen Apothekenbereich (Offizin, Backoffice, Buchhaltung) durch die Demontage alter Regalsysteme viel Platz gewonnen werden.
Die automatisierte Lagerhaltung führte zu deutlichen Verbesserungen innerhalb der Warenwirtschaft, insbesondere die Bevorratung sowie die fortlaufende Inventur betreffend. Dies ermöglicht es uns heute, über 90 % aller angefragten Medikamente ad hoc bedienen zu können; nicht vorrätige Medikamente werden uns üblicherweise innerhalb von drei bis vier Stunden vom pharmazeutischen Großhandel geliefert.
Auch wurde durch die Anschaffung eines weiteren TOPITEC®-Salbenmischsystems und zeitgemäße analytische Untersuchungsmethodik (Schmelzpunktbestimmung, Refraktometer, analoges Druckmessgerät für Pari-Boy) das Apothekenlabor auf den neuesten technischen Stand gebracht.